Schnellinformationen Cluster-Kopfschmerz
Wichtiger Hinweis: Sie sollten Informationen aus dem Internet, auch aus CK-Wissen, niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie auf jeden Fall Ihren Arzt oder Apotheker. Nehmen Sie niemals Medikamente (Heilkräuter, homöopathische Mittel, Nahrungsergänzungsmittel eingeschlossen) ohne Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein!
- Schlagartig einsetzende starke Kopfschmerzen sollten schnellstmöglich diagnostisch abgeklärt werden. Auch wenn schon länger vorhandene und wiederkehrende Kopfschmerzen verstärkt auftreten oder unerträglich werden: Der Patient ist ein Notfall, ein Schmerzpatient! - Ärzte sind verpflichtet Schmerzpatienten möglichst sofort zu behandeln. Daher sofort einen Arzt aufsuchen, an Wochenenden und an Feiertagen eine Klinik, und auf einer Untersuchung bestehen.
- Bei Verdacht auf Cluster-Kopfschmerz: Suchen Sie einen Neurologen, der Erfahrung mit Cluster-Kopfschmerz Patienten hat. Versuchen Sie ggf. einen Termin in den Kliniken zu bekommen. Anschriften von Ärzten und Kliniken mit denen Cluster-Kopfschmerz Patienten gute Erfahrungen gemacht haben finden Sie in der Liste der
- Bitte unbedingt lesen: Patienten-Informationen Cluster-Kopfschmerz der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG):
- Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen ist ein Kopfschmerztagebuch sinnvoll. Dies erleichtert dem Arzt die Diagnostik und dient der Überwachung einer Therapie. Der "Kopfschmerzkalender" kann helfen, persönliche Auslöser (Trigger) zu erkennen. Es reicht ein Blatt Papier oder Heft, in dem Datum, Uhrzeit, Dauer, die Stärke und die Art des Schmerzes, der Bereich in dem die Schmerzen sind, verwendete Medikamente und vermutete Auslöser eingetragen werden. Im Internet und bei Ärzten gibt es entsprechende Vordrucke. Patienten die auf bestimmte Auslöser reagieren sollten diese meiden.
- Eine Selbstbehandlung ist bei Cluster-Kopfschmerz nicht sinnvoll, da die Medikamente verschreibungspflichtig sind und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sein müssen. Einfache Schmerzmittel sind bei Cluster-Kopfschmerz wirkungslos. Von irgendwelchen "Wundermitteln" ist dringend abzuraten, da diese in der Regel nur die Aufnahme einer wirksamen Behandlung verzögern. Einige Betroffene berichten von Verbesserung durch Ernährungsumstellung auf eine Purin und/oder Histamin reduzierte Diät.
Cluster-Kopfschmerz Behandlung
- Medikamente zur akuten Schmerzbekämpfung
- Die Inhalation von 100% medizinischem Sauerstoff (Druckgasflasche, siehe unten) über eine Hochkonzentrationsmaske (Non-Rebreather Maske).
- Lidocain Nasentropfen - bei der Anwendung den Kopf in auf dem Rücken liegender Position ca. 45° nach hinten und ca. 30°- 40° zur betroffenen Seite hin drehen.
- Sumatriptan subkutan - Handelsnamen: Imigran® s.c. Autoinjektor, Sumatriptan Hormosan® Inject
- Zolmitriptan Nasalspray - Handelsnamen: AscoTop® Nasal oder Zomig® Nasal.
- Sumatriptan Nasalspray (Imigran® Nasal)
- Medikamente zur vorbeugenden Behandlung
- Verapamil ist das bevorzugte Medikament zur Vorbeugung und auch auf Dauer gut verträglich.
- Lithiumkarbonat ist in Deutschland die einzige zur Vorbeugung von Cluster-Kopfschmerz zugelassene Substanz und das Mittel der zweiten Wahl.
- Corticosteroide sollten in der Regel nur kurzfristig (< 4 Wochen) verwendet werden, im Sinne einer überbrückenden Therapie bei langsamem Wirkungseintritt von Verapamil.
- Lange wirksame Triptane wie Naratriptan und Frovatriptan oder Ergotamin können in der Kurzprophylaxe, bis eine andere Vorbeugung greift, eingesetzt werden.
- Einzelberichte beschreiben einen positiven Effekt von Topiramat und Melatonin.
Quelle: Leitlinie "Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Kopfschmerzen". Herausgegeben von der Kommission Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, der Schweizerischen Neurologischen Gesellschaft und dem Berufsverband deutscher Neurologen. Stand: 14.05.2015, gültig bis 13.05.2020. - Online bei der Deutschen Gesellschaft für Neurologie - Online bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Zur Sauerstoffbehandlung sollte der Arzt entsprechend dem Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen einen Druckminderer für Druckgasflaschen, Positionsnummer 14 . 24 . 05 . 0 verordnen.
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