Somatostatin: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2019, 22:55 Uhr
Somatostatin, auch Somatotropin-Inhibitory Hormone (SIH) genannt, ist ein körpereigenes Peptidhormon. Dieses Hormon wird beim Menschen in der Bauchspeicheldrüse, im Hypothalamus und im Verdauungstrakt gebildet.
Während der akuten Cluster-Kopfschmerz Attacke werden Calcitonin Gene-Related Peptid (CGRP) und Vasoaktives Intestinales Peptid (VIP) ausgeschüttet. Triptane reduzieren die Blutspiegel dieser Neuropeptide bei erfolgreich behandelten Attacken. Eine ähnliche Wirkung hat Somatostatin.[1]
Über die Wirkung von Somatostatin zur Attackenkupierung bei Cluster-Kopfschmerz wurde bereits 1984 von Sicuteri et al. berichtet.[2] Die kurze Halbwertzeit von nur wenigen Minuten erfordert die intravenöse Anwendung von Somatostatin.
Octreotid, ein Somatostatin Analogon, hat eine Halbwertzeit von etwa 1,5 Stunden und kann subkutan verabreicht werden. Die Wirksamkeit von 100 μg Octreotid subkutan zur Attackenkupierung wurde 2004 von Matharu et al. bei 52% der behandelten Attacken nachgewiesen[1]. Octreotid kann zur Behandlung von Cluster-Kopfschmerzattacken verwendet werden, wenn andere Medikamente ineffektiv oder kontraindiziert sind.[3]
Octreotid bewirkt im Gegensatz zu den Triptanen keine Gefäß-Verengung (Vasokonstriktion).[1] In Deutschland ist die Substanz zugelassen zur Behandlung der Akromegalie und bei Tumoren.[4]
Literatur
Externe Links
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Matharu MS, Levy MJ, Meeran K, Goadsby PJ.: Subcutaneous octreotide in cluster headache: randomized placebo-controlled double-blind crossover study. Ann Neurol. 2004 Oct; 56(4): 488-94. Erratum in: Ann Neurol. 2004 Nov; 56(5): 751. PMID 15455406, DOI.
- ↑ Sicuteri F, Geppetti P, Marabini S, Lembeck F.: Pain relief by somatostatin in attacks of cluster headache. Pain. 1984 Apr; 18(4): 359-65. PMID 6145138, Link.
- ↑ May A, Leone M, Áfra J, Linde M, Sándor PS, Evers S, Goadsby PJ.: EFNS guidelines on the treatment of cluster headache and other trigeminalautonomic cephalalgias. European Journal of Neurology. 2006; 13: 1066–1077. PMID 16987158, PDF-Datei. DOI
- ↑ Gelbe Liste: Präparate, die den Wirkstoff Octreotidacetat enthalten.