Sauerstoff im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen

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Kommentierter Auszug aus dem Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen

(Kommentare in kursiver Schrift)

  • Produktgruppe: 14. Inhalations- und Atemtherapie
  • Anwendungsort: 24. Atemwege
  • Untergruppe: 05. Sauerstofftherapiegeräte, Druck- und Flüssiggas
  • Produktart: 0.
  • Bezeichnung: Druckminderer für Druckgasflaschen

Beschreibung

Sauerstofftherapiegeräte mit Druckgas bestehen i.d.R. aus mehreren Geräteteilen. Als Vorratsbehälter dient eine auswechselbare Sauerstoffflasche. Sie ist in verschiedenen Größen erhältlich und enthält den komprimierten gasförmigen Sauerstoff. Der maximale Flaschendruck liegt bei 200 MPa, d.h. eine volle 10 l Flasche enthält 10 l x 200 MPa = 2000 l Sauerstoffgas. An die Sauerstoffflasche wird ein so genannter Druckminderer angeschlossen. Dieser reduziert den Flaschendruck auf den erforderlichen Betriebsdruck und ermöglicht eine genaue Dosierung des erforderlichen (verordneten) Sauerstoffflows. Der Flaschendruck wird mit einem Manometer gemessen und angezeigt; er ist ein Maß für die noch in der Flasche vorhandene Sauerstoffmenge. Eine Anfeuchtung ist in der Regel angezeigt.

Sauerstoffflaschen sind als Verbrauchsmaterial nicht Bestandteil eines Druckminderers und werden gesondert abgerechnet (s. Produktart 14.99.99.1). Druckminderer im Sinne dieser Produktgruppe können an unterschiedliche Flaschengrößen angeschlossen werden.

=> Anmerkung: Die Zuzahlung zu Hilfsmitteln, die zum Verbrauch bestimmt sind, wie z.B. Sauerstoff, beträgt 10 Prozent der Kosten, aber höchstens 10 Euro/Monat.

Es sollte jeweils geprüft werden, ob für die Sauerstoff-Langzeittherapie (aber nicht bei Cluster-Kopfschmerz!) der Einsatz von Sauerstoffsparsystemen oder Sauerstoffkonzentratoren oder Sauerstoffgeneratoren oder Füllsystemen möglich ist. Die Geräte sind für einen Wiedereinsatz geeignet.

Indikation

a) Langzeit-Sauerstofftherapie

[...]

b) Weitere Indikationen außerhalb der Sauerstoff-Langzeittherapie:

Stationäre und mobile Sauerstoffdruckgassysteme ohne Demandventil können auch außerhalb der Sauerstoff-Langzeittherapie eingesetzt werden, um eine Akutbehandlung bei Cluster-Kopfschmerz (Attackenkupierung) oder bei schwerem Asthma bronchiale mit wiederholt auftretenden akuten hypoxämischen Zuständen durchzuführen.

Zu beachten ist, dass die Zufuhr des Sauerstoffes in diesen Fällen nicht über Nasensonden erfolgt, sondern über Maskensysteme welche ggf. auch mit Rückschlagventil und Reservoirbeutel ausgestattet sind. Auch eine Befeuchtung ist aufgrund der nur kurzzeitigen Anwendung nicht erforderlich.

Quelle


Sauerstoffkonzentratoren sind für Cluster-Kopfschmerz nach dem Hilfsmittelverzeichnis nicht zugelassen, da die Indikation „Cluster-Kopfschmerz“ für Sauerstoffkonzentratoren nicht genannt wird!

Vorschlag für eine ärztliche Verordnung

Sauerstoffversorgung bei Cluster-Kopfschmerz

  • Diagnose: Cluster-Kopfschmerz
  • 1 Stk. Druckminderer für Druckgasflaschen, Regelbereich 0 - 15 Liter/Minute, Positionsnummer 14 . 24 . 05 . 0
  • 2 Stk. 10 Liter Druckgasflasche, medizinischer Sauerstoff, 200 bar, Produktart 14.99.99.1
  • 2 Stk. Non-Rebreather Inhalationsmaske

und bei Bedarf für die mobile Verwendung

  • Diagnose: Cluster-Kopfschmerz
  • 1 Stk. Druckminderer für Druckgasflaschen, Regelbereich 0 - 15 Liter/Minute, Positionsnummer 14 . 24 . 05 . 0
  • 2 Stk. 2 Liter Druckgasflasche, medizinischer Sauerstoff, 200 bar, Produktart 14.99.99.1
  • 1 Stk. Non-Rebreather Inhalationsmaske
  • 1 Stk. Transporttasche (oder Rucksack) für 2 Liter Druckgasflasche med. Sauerstoff