Ergotamin

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Ergotamin ist ein Alkaloid des Mutterkornpilzes. Die Substanz ist unter anderem für Mutterkornvergiftungen (Ergotismus, Antoniusfeuer) mitverantwortlich. Therapeutisch kann Ergotamin zur Akuttherapie der Migräne und zur Kurzzeitprophylaxe des Cluster-Kopfschmerzes eingesetzt werden.[1] Die Substanz wurde 1918 von Arthur Stoll isoliert und beschrieben.

Über die erfolgreiche Cluster-Kopfschmerz Attackenbehandlung mittels subcutaner Injektion von Ergotamintartrat wurde erstmals 1937 von Wilfred Harris berichtet.[2][3] 1947 berichtet K.A. Ekbom aus Stockholm über die vorbeugende Behandlung mit dem damals aus der Migränetherapie bereits bekannten Gynergen (Ergotamintartrat) in Tablettenform: Zweimal oder auch dreimal 1mg/Tag .[4]

In der Regel sind die moderneren Triptane besser verträglich als Ergotamin.[5]

Handelsnamen: Ergo-Kranit® (D), Synkapton® (A), Cafergot® (Kombinationspräparat mit Koffein, CH + USA)

Externe Links

Einzelnachweise

  1. Leitlinie "Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Kopfschmerzen". Herausgegeben von der Kommission Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, der Schweizerischen Neurologischen Gesellschaft und dem Berufsverband deutscher Neurologen. Stand: 14.05.2015, gültig bis 13.05.2020. - Online bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
  2. Harris, W.: The facial neuralgias. London. Humphrey Milford, Oxford University Press, 1937.
  3. Boes CJ, Capobianco DJ, Matharu MS, Goadsby PJ.: Wilfred Harris' early description of cluster headache. Cephalalgia 2002; 22: 320–6. PMID 12100097
  4. Ekbom KA.: Ergotamine tartrate orally in Horton’s ‘Histaminic cephalgia’ (also called Harris’s ‘ciliary neuralgia’). Acta Psychiatr Scand (1947); 46: 106-113
  5. Wammes-van der Heijden EA, Rahimtoola H, Leufkens HG, Tijssen CC, Egberts AC.: Risk of ischemic complications related to the intensity of triptan and ergotamine use. Neurology. 2006; 67(7): 1128-1134. PMID 17030745 DOI. Deutschsprachige Zusammenfassung, tellmed.ch: Ergotamine, nicht jedoch Triptane mit Ischämien assoziiert